Die Kröte schlucken? Nein, dazu fehlt den Saarbrückener Liberalen die Größe. Stattdessen arbeiten sie nun der eigenen Regierung entgegen, um die missliebige Schulreform zu kippen.
Die regierende Jamaica-Koalition fürchtete, mangels einer eigenen Schulreform als politischer Außenseiter zu gelten. Natürlich wollte man sich trotzdem vom Rest der Republik abheben und deshalb die Grundschulzeit nicht auf vier, nicht auf sechs, nein: auf fünf Jahre festlegen.
Blöd nur, dass dieses hehre Ideal gar nicht von der gesamten Koalition getragen wird, aber in diesen modernen Zeiten gibt es dafür eine Lösung:
!Volksentscheid!
Hamburg hat es vorgemacht, nur geht die Initiative jetzt von einer Regierungssplittergruppe aus. Macht nix, werden sich die Parteioberen gedacht haben, zu verlieren haben wir eh nix mehr. Und wo sie Recht haben, haben sie nun einmal Recht. Dass ein gewaltsames Ende der Koalition damit praktisch vorgezeichnet ist, interessiert nicht besonders. Im Zweifelsfalle liegt ein rettender Seidenfaden sogar schon bereit: Im sich besonders demokratisch gebenden Saarland ist Bildung sogar in der Unabhängigkeitserklärung verankert, sodass eine Zweidrittelmehrheit unter Beteiligung - Igitt! - der Opposition vonnöten ist. Die aufmüpfigen gelben Furunkel könnten sich also mit Verweis auf das "Wir hätten 's doch eh nicht geschafft"-Prinzip retten. Aber wer so bereitwillig alle Brücken hinter sich abbricht, möchte wohl gar nicht gerettet werden.
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