Immerhin!

Wir haben nicht einen, nicht zwei, nein: drei Sieger in unserem kleinen Wettbewerb! Siehe dazu die Kolumne zur Rechten.

Freitag, 27. August 2010
Wehret der Islamisierung!
Ein Kommentar von S. Nescio
Dieser Tage fällt es besonders leicht, missliebige Minderheiten zu diskreditieren. Rechte Demagogen nutzen dieses Potential jedoch nicht einmal ansatzweise voll aus.

Lasche Sätze von der Beschränktheit sämtlicher Migranten kann jeder formulieren, Phrasen von ausländischen Bräuchen wie Schmarotzertum und nicht stattfindender Integration dreschen schon Grundschüler auf dem Niveau von Siebtklässlern der Hauptschule Charlottenburg (Ost). Aber durchgreifende Maßnahmen, ja, selbst Forderungen zu diesen vermisst man bisher.

Wehmütig kommt einem die gute alte Zeit in den Sinn, als das internationale Migrantentum noch nicht die deutsche Politik unterwandert hatte. Die heutige Regierung toleriert jedoch sogar einen türkischen Grünen-Chef, hier zu sehen in seinem Istanbuler Büro.

Rübennase! ...Oder so ähnlich.

Özdemir ist ein Paradebeispiel für einen heuchlerischen Einwanderer. Sehen Sie: Ein Studium der Sozialpädagogik, säkulärer Muslim - Mit anderen Worten: Besetzt Studienplätze von deutschen Massenfach-Bewerbern, treibt sich auf konspirative Weise in Hinterhofmoscheen herum, anstatt seinen Glauben offen auszuleben.

Wo steht im Gesetz etwas gegen Rassismus? Wo wird Religionsfreiheit befürwortet?
Laut einer bisher zurückgehaltenen Meinungsumfrage sind schon 64% aller Deutschen Muslime. Das sind 52,5 Millionen tickende Zeitbomben! Liberale Käseblätter mit ihrem Wischi-Waschi-Patriotismus spielen die Gefahr herunter, um sich bei den verbliebenen Christen einzuschmeicheln.

Liebe Leser: Das Land braucht Leute, die die Wahrheit aussprechen! Tapfere Stimmen wie diese hier sind bis dato in der Minderheit, ihre warnenden Rufe verhallen ungehört.

Liebe Leser: Wir brauchen Märtyrer! Besonders die Handvoll freiheitsliebender Muslime darf sich hier angesprochen fühlen: Schenkt Thilo Sarrazin einen neuen Gürtel, ihr kennt euch damit ja wohl am besten aus! Mit Heldenfiguren können wir unseren irrationalen Ängsten ein Fundament verleihen!

Liebe Leser: Wenn ihr bis hierher gelesen gehabt, ohne zu den Waffen zu greifen und die nächste arabische Botschaft aufzusuchen: Herzlichen Glückwunsch, ihr gehört nicht zu den Idioten, die diesen Hetzer - ihr wisst, wen ich meine - für voll nehmen.

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Das Wetter: Blubb und weg
Das Münsterland, schon seit den schweren Schneefällen im Dezember 2005 als die Unwetterregion Deutschlands bekannt, ist aufgrund ausdauernder Regenfälle förmlich abgesoffen. Selbst gewisse britische Regionen, die unter Meteorologen als das Nonplusultra des himmlischen Wassers gelten, wurden in den Schatten gestellt.

In den Kreisen Steinfurt, Coesfeld und Borken liefen Keller voll, Leute aus den Häusern und somit die metaphorischen Ratten vom sinkenden Schiff. Besonders schlimm wurde auch Münster getroffen, wo die Aa über die Ufer trat und Rache an all den Leuten nahm, die sie in ihr enges Bett gezwängt und so frech eine Stadt darübergebaut hatten.

Das Wasser? es ist in der Zwischenzeit abgeflossen.

Drenborghorst, vormals südlich von Münster gelegen, ist seit gestern nur noch als rauchender Krater zu besichtigen. Grund war der geflutete Keller der dortigen Kaliumwerke. Dort wurde zwar keine Ware eingelagert, aber durch einen Kurzschluss infolge der Wassermassen wurde die Sprinkleranlage im gesamten Gebäude ausgelöst. "Dafür werden vermutlich noch Köpfe rollen!", versprach ein Sprecher der lokalen Behörden.

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Donnerstag, 26. August 2010
Guido reitet auf Popularitätswelle gen Westen
Etwa 12% der deutschen Bundesbürger wissen laut einer neuen Umfrage nicht, dass Außenminister Guido Westerwelle (FDP) unverheiratet ist. Dieses erfahrend, kündigte jener medienwirksam an, seiner Frau nach steinmeierschem Vorbild eine Niere zu spenden, um besagte 12% nach erfolgtem Beliebtheitsgewinn den kargen 6%, die seine Partei dieser Tage in den Umfragen erreicht, hinzuzufügen. Auf den Aufkleber verzichtete er diesmal.
Westerwelle ist damit das letzte Glied einer immer länger werdenden Kette von Trittbrettfahrern in Regierung und Bundestag. Einige Abgeordnete spenden lieber andere Organe als Nieren, um glaubhafter versichern zu können, dies aus eigenem Antrieb zu tun. Dass die jeweiligen Partner, Eltern und Kinder meistens über völlig gesunde Herzen, Lebern und Großhirne verfügen, spielt dabei bloß eine untergeordnete Rolle. Besonderes Aufsehen erlangte der Jakob Maria Mierscheid (SPD), der seiner Erbtante ein bis dato nicht identifiziertes Mittel verabreichte, welches zu einem lebensbedrohlichen Thymusversagen führte - natürlich sprang er sofort als Spender ein, konnte allerdings durch einen Arbeitslosen überführt werden, der die Mülltonnen von Mierscheids Tante in der Hoffnung auf Essensreste durchwühlte und dabei den Vorgang durchs Fenster beobachtete.

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Montag, 23. August 2010
Die Musikkritik: Iphigenie in Brooklyn
Nur wenige Komponisten können sich in puncto Brillanz, Formvollendung und schamlosem geistigem Diebstahl mit dem großen Barocker P.D.Q. Bach messen. Heute sei an dieser Stelle eines seiner späteren Meisterwerke vorgestellt, nämlich die Kantate Iphigenie in Brooklyn, die, wenngleich bei weitem nicht so bekannt wie seine Hundekantate "Wachet Arf!", noch Jahrhunderte später Maßstäbe setzte.



Der Erläuterung des populären Bachforschers Schickele, zu Beginn des Videos zu hören, habe ich nur noch wenig hinzuzufügen. Den meisten Liebhabern barocker Musik dürfte das Rezitativ "And lo" bekannt sein, als noch wesentlich tiefgehender ist jedoch das folgende Zwischenspiel "Dying", bei dem das zerlegte Horn wesentlich subtiler zur Geltung kommt als in der Hyperionsarie, anzusehen. Derjenige, dem selbiges nicht unter die Haut geht, darf sich getrost als lobotomiert bezeichnen. Di-dedi-dedi...

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Sonntag, 22. August 2010
Weißes Haus ruft zu Wikileaks-Bashing auf
Die US-amerikanischen Propagandabehörden haben in einem vorwiegend an Soldatenfrauen gerichtetem Rundschreiben dazu aufgerufen, Anzeige wegen Vergewaltigung, Mord und anderer Kapitalverbrechen gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange zu erheben. Anlass waren die Anzeigen zweier Frauen in Schweden gegen den Whistleborrower, die allerdings schon gestern zurückgezogen wurden. In Washington sieht man über die Sympathiewelle für Assange hinweg und glaubt, mit Massenbeschuldigungen den Ruf des Australiers auf ein eher Kachelmann angemessenes Niveau senken zu können.

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Stächeles Steuerschwindel
Der Finanzminister von Baden-Württemberg Willi "Zeck" Stächele (CDU) behauptete gegenüber der "Bild am Sonntag", ihm sei erneut eine CD mit Steuersünderdaten angeboten worden. Es handele sich bei den betreffenden "Kunden" vor allem um Firmen im Telekommunikations- und Immobiliensektor, die Steuern im Wert von insgesamt 600 bis 800 Mio. Euro hinterzogen haben sollen.

Newscio liegen vertrauliche Berichte vor, die nahelegen, das Angebot sei eine reine Erfindung der Finanzbehörden, um Selbstanzeigen zu forcieren. Tatsächlich sei in den vergangenen Jahren keine einzige CD gekauft worden - etwaige Angebote können jedoch nicht mit völliger Sicherheit ausgeschlossen werden. Stattdessen haben die entsprechenden Ämter eine Atmosphäre der Paranoia geschaffen, um Steuersünder zur Kapitulation zu bewegen.

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Sonntag, 15. August 2010
Die Fernsehkritik: Mein erstes Leben
Und wieder einmal meldet sich der Kulturteil zu Wort. Heute beanstanden wir das RTL-Sommerloch-Format Meine erstes Leben, dass vermeintlich spannende Geschichten aus früheren Inkarnationen bedauernswerter Laienschauspieler präsentiert.

Nun wird den Wünschen des Publikums jedoch in geradezu infamer Weise entgegengewirkt, indem jede unter Hypnose erweckte Erinnerung sofort die volle Dosis Drama enthält. Bergstürze, Misshandlungen, all jenes sehen wir zwar gerne, aber solche nachlässig fabrizierten Plagiate werden nie an Galileo Mystery heranreichen, dass seit Jahren erfolgreich einen hohen Standard auf dem Gebiet paranormalen Fernsehens feststeckt. Die RTL-Autoren wären wohl besser damit bedient, das monotone Leben einer westerwälder Bauernfamilie im Zwiespalt zwischen Luther- und Elberfelder Bibel in aufregungerregenden Schnitten zu schildern. Letzten Endes ist es doch genau das, was den Zuschauer vom Hocker reißt.

Immerhin erhielten wir auf diese Kritik hin eine Rückmeldung des Senders. Es sei ganz natürlich, so der Wissenschafts- und Esoterikredakteur, "dass in der Trance besonders prägende Momente ins Bewusstsein rücken und nicht der schnöde Alltag. Auch haben unsere Castingmitarbeiter eine erhöhte geistige Affinität zu traumatisierten Zweitlebern, die wesentlich stärkere mentale Stoßwellen aussenden als der gemeine Wald- und Wiesenbürger von Anno dazumal"
Schön, in diesem Punkt lassen wir uns gerne besänftigen. Was dagegen weiterhin sauer aufstößt, ist die eher mangelhafte Qualität der Schilderungen vormaliger Erlebnisse. Die Testpersonen erzählen geradezu unfassbar schlecht, pausieren an den falschen Stellen und wachen ausgerechnet am spannendsten Punkt aus der Trance auf. Zum Glück verfügen die Cutter der Serie über gehobene Fertigkeiten, sodass sie die Spannung wenigstens auf ein erträgliches Mittelmaß zu heben vermögen.

Größte Stärke des Formates ist, auch das müssen wir fairerweise hervorheben, die peniblen, unter empirischen Bedingungen erbrachten Beweise der Richtigkeit der vorgetragenen Geschichten. Wir bekommen zu hören, dass die hinzugezogene Expertin schon über 1800 Rückführungen vorgenommen hat, und wie wir seit Epikur wissen, ist eine hohe Zahl von Anhängern ein fundierter Beleg für die Wahrheit einer These. Auch werden statt hastiger Schätzungen ausführlich Karten konsultiert, Widersprüche geortet und die verfehlungen der Kandidaten im jetzigen Leben hervorgehoben. Die Sendung ist zweifelsohne ausbaufähig, aber vielleicht kann sie schon in wenigen Jahren die komplizierte Suche nach einem neuen Dalai Lama ersetzen. Wohlan, man darf noch viel erwarten, sei es nun gut oder nicht!

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Das Wetter: 15.8.2010
Der 70-jährige Klimazyklus neigt sich seinem Ende zu, jedoch werden die größeren Stürme das Jahr 2015 überschreiten. Der Fleck geht gegenwärtig in ein dezentes Braunorange über, was etwas höhere Windgeschwindigkeiten von bis zu 400 Stundenkilometern zur Folge hat.
In unseren Längengraden ist kurzfristig mit adiabatischen Kontraktionen und entsprechender Hitze zu rechnen - Schulanfang können Sie somit vergessen, auch wegen der zu erwartenden Grenzwertüberschreitung für Ammoniak am in der kommenden Woche.

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