Immerhin!

Wir haben nicht einen, nicht zwei, nein: drei Sieger in unserem kleinen Wettbewerb! Siehe dazu die Kolumne zur Rechten.

Donnerstag, 15. Juli 2010
Klima-Schatzsuche
Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) und sein Kollege aus der Wirtschaft Rainer Brüderle (FDP) kündigten an, in Zusammenarbeit mit namhaften Energiekonzernen Testanlagen zur unterirdischen Speicherung (Sequestierung) von CO2 in Betrieb zu nehmen. Dabei wird CO2 den Abgasen von Kraftwerken entzogen, verflüssigt und in dafür geeignete Schichten in etwa 1000 Metern Tiefe gepumpt. Als Standort waren zwei Dörfer im brandenburgischen Oderbruch im Gespräch.
Die Technologie ist wegen ihrer unkalkulierbaren Risiken höchst umstritten, so könnte laut Ansicht unabhängiger Experten Gas aus den zur Speicherung verwandten Sedimentschichten ins Grundwasser gelangen und dieses ansäuern. Dies sei zwar gut für Sprudelfabrikanten, koste aber entsprechend Arbeitsplätze. Ferner könnte Salzwasser durch das eingelagerte Gas verdrängt werden, was verheerende Wirkung auf den Agrarsektor haben könnte. Brandenburgs Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft, Jörg Vogelsänger (SPD), wetterte deswegen gegen die Regierungspläne. „Wenn hier Testanlagen in Betrieb genommen würden, bliebe uns gar nichts mehr!“, spielte Vogelsänger auf die chronische Unterentwicklung des Landstriches an und machte sich mit dieser unbedachten Äußerung zur Zielscheibe seiner eigenen Genossen. Unbestätigten Berichten zufolge soll er sich über die Grenze ins benachbarte Polen abgesetzt haben und wartet gegenwärtig auf die Beruhigung der Gemüter ins Potsdam.
Schließlich könnte CO wie 1986 am kamerunischen Nyossee an die Oberfläche ausgasen und so hunderte Menschen ersticken. Minister Röttgen verwies daraufhin auf die dünne Besiedlung des Landstriches und ergänzte: „Nicht umsonst planen wir Versuchsanlagen an der polnischen Grenze und nicht mitten in Berlin!“
Außerdem verwiesen die Verantwortlichen darauf, dass die geplanten Anlagen noch nicht sofort auf Hochtouren laufen werden, sondern eben Tests zur langfristigen Risikoabschätzung ermöglichten. Zur Zeit seien lediglich kleine bis mittlere Anlagen geplant, doch was soll das schon heißen: Schließlich sprachen die USA 2003 auch nur von einem kleinen bis mittleren Krieg.

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Dropping the F-Bomb
Das New Yorker Berufungsgericht hat das von der US-amerikanischen Medienaufsicht FCC verhängte Verbot, Flüche im Fernsehen zu benutzen, gekippt. Deren rigorose Zensur sei ein Verstoß gegen die verfassungsrechtlich garantierte Meinungsfreiheit.
Amerikanische Sender echauffierten sich über die Aufhebung des Verbotes, insbesondere FOX-Sprecher kritisierten die allzu laxe Moral dieser Entscheidung. Man beachte, dass die USA ein so zutiefst puritanisches Land sind, dass selbst ihre liberalste, weltoffenste Partei in etwa unserer CSU entspricht (schauder!). Demzufolge stößt das Gerichtsurteil in weiten Kreisen der Bevölkerung auf Unverständnis.
Weiterhin verboten sind knapp 2400 Wörter und Redewendungen. Die genaue Liste ist nicht öffentlich einsehbar, um Moderatoren vom Schlage eines Howard Stern nicht noch weiter in Versuchung zu bringen. Gewissheit über das Auftreten einiger Wörter, so die FCC, erhalte man bei der Zustellung einer Klageschrift.

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